Ich habe meinen Honig in einem, vom Österr. Imkerbund (ÖIB) akkreditierten, Labor testen lassen. Die Auflagen des ÖIB sind deutlich strenger als die des österr. Lebensmittelgesetzes. Ich und meine »Prater-Honig-Bienen« haben das Österreichische Honig-Gütesiegel erhalten und ich freue mich riesig, denn das zeigt, dass ich so einiges richtig mache um Honig in höchster Qualität zu ernten. Meine Bienen sind in Holzbehausungen, die mit »bienengerechten« Farben gestrichen wurden, behalten einen Teil ihres eigenen Honigs für den Winter (Zufütterung nur mit Bio-Invertzuckersirup) und ich verwende nur rückstandsfreies Wachs. Hier nun die Details der Untersuchung:
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Stadtimker-Blog
Geeichte Honig-Waage
Beim Abfüllen des Honigs in Gläser muss man natürlich eine geeichte Waage verwenden. Endlich habe ich eine eigene und muss mir keine mehr ausborgen. Der Akku hält bis zu 180 Stunden … das wird wohl reichen (ein Stromkabel ist natürlich auch dabei). Die Wägeplattform ist aus Edelstahl, die Folientastatur ist feuchtigkeitsbeständig und das beleuchtete Display lässt auch bei schwierigen Bedingungen eine gute Ablesung zu. Der Wägebereich ist von 0 bis 3kg (in 1g Schritten) und von 3 bis 6 kg (in 2g Schritten). Was will man mehr? Ich freue mich!
Thymianhonig, Ericahonig
Heuer verbrachte ich den Sommerurlaub auf Kreta, der größten griechischen Insel und lernte einen Imker kennen, der etwa 200 Bienenvölker hat, die sich in den Bergen befinden. Er wandert zum Thymian und zur Erica arborea. Der Thymianhonig war so gut, dass ich gleich ein Gläschen kaufte. Die Völker sammeln nur etwa 15 kg Honig pro Jahr obwohl es keine Brutpause gibt … das erscheint mir zwar wenig, aber es ist so trocken hier … das wird schon stimmen. In Kreta wird übrigens mit der Rasse „Apis mellifera adami“ geimkert, benannt nach Bruder Adam, dem Züchter der Buckfastbiene. Die Kreta-Biene gilt als extrem wabenstet (das heisst sie bleibt auf der Wabe sitzen, wenn man sie aus der Beute zieht) aber auch als sehr schwarmfreudig und sie neigt bei Störungen zu Massenattacken … da bin ich froh, dass ich mit der Carnica imkern darf …
Vereinsausflug 2018
Im Juni war ich auf einem Ausflug meines Imkervereins. Partner, Kinder (und Hunde) waren willkommen und so ging die Reise mit dem Bus in die Steiermark zur Imkerei und Bienentischlerei Janisch. Der familiäre Betrieb beeindruckte uns nachhaltig, denn hier werden mit viel Liebe zum Detail Bienenbeuten in unglaublich vielen verschiedenen Maßen hergestellt. Wir konnten uns bei einer kleinen Jause stärken und so mancher kaufte im Shop noch das eine oder andere Imkereizubehör. Einige hatten sich sogar Beuten bestellt, die nun in den leeren Bus-Kofferraum verstaut wurden. Die Reise ging weiter nach Hartberg, wo wir im hervorragenden Gasthof Pack einkehrten. Nach dem Mittagessen haben wir uns noch die Imkerei unseres Schriftführers Alois angesehen. Einige Bienenvölker, Hühner und drei Shrobshire-Schafe pflegt er liebevoll und sehr professionell. Anschließend fuhren wir nach Herberstein, wo wir den Tierpark besichtigten und auch dort einen Bienenstand besichtigen konnten. Um etwa 19:30 waren wir dann wieder (etwas erschöpft) in Wien.
Wiener Prater Honig 2018
Medien habe ich entnommen, dass es heuer kein gutes Honigjahr war. Zuerst hat im Mai alles gleichzeitig geblüht (Kastanie und Obst) und auch die Akazie und Linde haben sich überschnitten … wie soll man da Sortenhonige gewinnen? Der Wald hat heuer zwar geblüht (das passiert nur alle 4 bis 7 Jahre, bei Fichten erst, wenn sie etwa 40 Jahre alt sind), aber in vielen Gebieten nicht »gehonigt«, da es zu heiß/trocken war und die Bäume dadurch ein Notstandsprogramm fahren … auch für den Raps war es zu heiß, er hat ebenfalls kaum »gehonigt«. Das bedeutet Ernteeinbußen bei vielen Imkern von bis zu 50 Prozent!
Für mich war das alles zum Glück kein Problem, da ich keine Sortenhonige gewinne und meine Honig-Ernte durchschnittlich gut war. Es gibt ihn also wieder: PNBs Wiener Prater-Honig! Und zum Glück schmeckt auch der 2018er hervorragend! 🙂
Honig über 20% Wassergehalt
Nachdem mich viele gefragt haben, was man mit Honig über 20% Wassergehalt tun kann … hier die Antwort für alle Leser meines Blogs: Inverkehrbringen (verkaufen) als normalen Honig darf der Imker diesen Honig nicht. Er kann ihn aber als sogenannten Backhonig zB für die Lebkuchenproduktion oder für die Erstellung von Met verkaufen (oder dies natürlich selber machen). Normalerweise entnimmt man nur komplett verdeckelte Waben (siehe Foto) zum Honigschleudern, da kann es eher nicht passieren, dass der Honig zu feucht ist … achja, als Futter für die Bienen (zum Beispiel bei einem Kaltwettereinbruch und tagelangem Regen im April oder Mai) kann man ihn natürlich auch verwenden.
Wissen: Honig-Refraktometer
Honig ist hygroskopisch – er zieht Feuchtigkeit an. Deswegen sollte er gut verschlossen aufbewahrt werden – hat Honig nämlich über 20% Wassergehalt, kann er zu gären beginnen. Vor dem Schleudern einer Wabe, muss überprüft werden, ob der Honig »reif« ist. ZB indem man die Honigwabe kräftig stößt … tropft Honig raus, ist er noch zu feucht und man sollte sie nicht schleudern. Der Wasseranteil kann auch mit einem Refraktometer gemessen werden. Das ist ein optisches Messgerät (mit einem Prisma), das die Brechung von Licht ausnutzt. Man gibt einen Tropfen Honig drauf und wenn man durch das Okular sieht, erkennt man an einer Skala den Feuchtegrad. Mein Prater-Honig hat etwa 17,5%, das passt.
Sonnenblumen
Am Wochenende war ich in Pillichsdorf/NÖ und bin durch die Kellergasse und die angrenzenden Weingärten und Sonnenblumenfelder spaziert … Die Sonnenblumen und Buchweizen sind um diese Jahreszeit die letzte große Futterquelle für die Bienen … ich überlege schon die ganze Zeit, ob nächstes Jahr vielleicht mit einem oder zwei Völkern „wandern“ soll … Meine Kinder lieben Sonnenblumencremehonig, meine Frau liebt Buchweizenhonig. Ich werde mich mal informieren, wie das Wandern mit Bienen funktioniert (an wen muss man was, wann melden, etc). Am Bild sieht man übrigens auch eine Honigbiene sitzen …
Schleudern, schleudern, schleudern …
Heute habe ich wieder Honig geschleudert. Also eigentlich meine Frau. Ich habe die verdeckelten Waben aus den Beuten entnommen und meine Frau hat die Wachsschicht mit der Entdeckelungsgabel entfernt und dann 3x mit der Hand geschleudert. Zuerst nur wenig, damit die Waben nicht brechen, dann die 4 Waben umgedreht, nochmal geschleudert, diesmal ordentlich, dann wieder alle umgedreht und ganz ausgeschleudert. Anschließend wollte ich noch die Honigwaben von meinem zweiten Bienenstand holen aber leider hat das Wetter nicht mitgespielt. Als ich dort war hat es leider zu regnen begonnen…
Hummeln lieben Lavendel
Am Wochenende war ich am Lavendel-Wein-Fest in Unterdürnbach/Maissau. Es gibt dort einen Lavendelschaugarten mit etwa fünfzig verschiedenen Lavendelarten. Am meisten hat mich beeindruckt, dass es dort so viele Hummeln gibt. Ich habe noch nie so viele verschiedene Hummelarten auf einem Fleck gesehen … es war echt faszinierend. Ich glaube, ich muss mir ein Hummelbestimmungsbuch zulegen. Sollte man zB die Amethystwelt in Maissau besuchen (Eintritt in den Garten und Shop gratis, es gibt einen Schaubienenstock und Bienen-Lehrtafeln), kann man anschließend den Lavendelschaugarten und das Barockschloss in Unterdürnbach erforschen. Zur Stärkung gibt es im Ort natürlich auch Heurigen und Weinbauern … Achja, gegenüber des Eingangs des Schaugartens steht ein Maulbeerbaum – die Früchte sind gerade reif und laden zum Naschen ein …
Holzbienen im Garten
Zu Weihnachten habe ich im Imkerverein ein kleines Säckchen mit Bienenweide (einer Wildblumen-Samenmischung für eine Bienenwiese) geschenkt bekommen. Wir haben diese Samen im Garten und in Blumentöpfen ausgestreut … und siehe da, wunderliche (mir unbekannte) Pflanzen wachsen nun … und wir haben fast täglich Holzbienen im Garten. Sie haben schwarze Haare und violette Flügel und sind einfach wunderbar anzusehen … Flugkünstler sind sie keine … eher Brummer …
Ableger erstellt
Die drei Bienenvölker, die bei mir beim Wald standen, habe ich an einen anderen Platz im Prater gebracht. Ich hoffe, dass es dort jetzt keine Probleme mehr mit Vandalismus gibt. Gestern habe ich (mit Hilfe) zwei Ableger erstellt. Dh., jeweils Bienen, Brut-, Pollen- und Futterwaben (und zur Sicherheit) eine Weiselzelle aus „alten“ Völkern in eine leere, neue Beute gehängt und somit neue Völker gegründet … Man muss darauf achten, dass die Königin im „alten“ Volk verbleibt … das ist dann mitunter eine langwierige Suche. Erstmals habe ich also selber Bienen vermehrt. Ich weiß allerdings erst in ein paar Tagen ob es funktioniert hat. Ob die Königin aus der Weiselzelle geschlüpft ist und ob sie nach dem Hochzeitsflug beginnt Eier zu legen bzw. ob sich die Bienen aus den Stiften (ganz frisch gelegten Eiern) eine neue Weiselzelle anlegen. Ich freue mich sehr… imkern macht Spaß und ist ein tolles Hobby!