Der 2022er-Honig ist großteils im Glas. Mitte Juli wurden die letzten Honigwaben entnommen (ein Teil verbleibt in den Bienenvölkern) und es wurde geschleudert. Schnell noch ein paar Völker geteilt und Kunstschwärme erstellt (um eventuelle Winterverluste ausgleichen zu können), ein paar Königinnen zur Begattung auf die Belegstelle Sulzwiese (im Lainzer-Tiergarten) gebracht und nun bereiten sich die Honigbienenvölker bereits auf den kommenden Winter vor. Es werden von der Königin zB keine Drohneneier mehr gelegt, denn diese benötigt das Volk nicht zum Überwintern. Bei Interesse an Prater-Honig bitte ein eMail schreiben …
Stadtimker-Blog
Bienen-Eier bzw. Stifte gefunden
Ich habe heuer zum ersten mal Bienen-Königinnen gezüchtet, ein paar waren auf der Belegstelle im Höllental/NÖ, die anderen auf der Sulzwiese im Lainzer-Tiergarten. Wenn man eine Königin einem Bienenvolk zusetzt, dann macht es Sinn, nach einigen Tagen zu kontrollieren, ob die neue Königin vom Volk angenommen, akzeptiert wurde. Obwohl meine neuen Bienenköniginnen gezeichnet (gelber Punkt am Rücken) sind, konnte ich sie bei einem Volk nicht finden. Das ist aber kein Problem, wenn man gute Augen hat, denn ich konnte Eier (auch Stifte genannt) finden, die die Königin gelegt hat. Somit konnte ich die Kontrolle beenden, alles gut im Volk Nr. 6. 🙂
Biene auf Klette
Die Wiese im Prater, wo mein Bienenstand ist, wird zum Glück nur einmal pro Jahr gemäht. Letztes Jahr wurde sie aber leider schon im Juli, vor der Blüte (!) der Blumen gemäht. Anrainer und ich haben mit MitarbeiterInnen der Praterverwaltung gesprochen … und erfreulicherweise ist die Wiese heuer noch nicht gemäht worden. Die Bienen und andere Insekten freuen sich über das zusätzliche Nahrungsangebot – denn um diese Jahreszeit gibt es in Wien leider nicht mehr sehr viele Nektarspender. (Felder mit Spätblühern zB Sonnenblume, Buchweizen, Senf, Phacelia, etc. gibt’s am Land.) So können meine Bienen auch mal bei den Kletten (arctium lappa) naschen. 🙂
Duft der Bienen
Es ist immer ein faszinierend, wenn man den Bienenstock bei Arbeiten öffnet und die Bienen »herumwuseln«. Es duftet herrlich nach Wachs, Propolis und Honig und das Bienenvollk summt. Bienen kommunizieren ja neben dem Rundtanz und dem Schwänzeltanz vor allem über Düfte miteinander (Pheromone) und entsprechende Duftdrüsen gibt es bei den Bienen sehr viele. Zum Beispiel die Fußabdrucksdrüse, mit der Bienen Blüten markieren, die sie besucht haben … somit wissen andere Bienen, dass hier nicht mehr viel zu holen ist. Der Duft hält allerdings nicht lange an, somit kann, wenn die Pflanze »nachproduziert« hat, wieder Nektar gefunden werden. Sehr schlau!
Wiener Bio-Honig aus dem Prater
Die größte Teil der ersten Honig-Schleuderung des 2022er-Jahrgangs ist bereits im Glas. Natürlich schmeckt der Honig wieder hervorragend und mit den neuen Etiketten sieht das ganze doch sehr hochwertig aus, finde ich. Nachdem ich ja immer 2x pro Jahr schleudere und diese Honige sehr unterschiedlich schmecken, rate ich aber allen Interessierten noch bis Anfang August zu warten … denn dann kann man beide Honige erwerben und vernaschen. Für alle Feinspitze noch zur Info: Der erste Honig ist vom Anfang des Jahres mit Obstblüte und Rosskastanie bis zur Akazienblüte, im zweiten Honig ist dann Sommerlinde, Winterlinde und Götterbaum dabei. 🙂
Bio-Honig Ernte 2022
Am Samstag habe ich meinen ersten Bio-Honig geerntet. Natürlich schmeckt er wie immer hervorragend. Das spannende ist, dass es zwischen den Bienenvölkern enorme Unterschiede in Geschmack und Farbe des produzierten Honigs gibt, da sie zu anderen Futterplätzen fliegen. Jetzt muss der Honig noch rasten, damit ich Schaum und Wachsteilchen abschöpfen kann. Als nächstes benötige ich jetzt neue Etiketten, denn Bio-Honig darf nicht als konventioneller Honig vermarktet werden … es muss das Bio-Logo und die Nummer der Kontrollstelle auf dem Etikett sein … Dh, es wird sicher noch 3–4 Wochen dauern, bis man den 2022er Bio-Prater-Honig beziehen kann.
Manuka Honig kaufen?
In einer 2020 durchgeführten Studie der Uni Bratislava & Uni Graz, wurde die antibakteriellen Eigenschaften (betr. der Humanpathogene „Staphylococcus aureus“ und „Pseudomonas aeruginosa“) von 25 steirischen Honigen im Vergleich zu Manuka-Honig aus Neuseeland und von Bienen eingelagertes Winterfutter untersucht. Die Wirkung wird bei Manuka Honig durch „GOX“ (Glukose-Oxidase) erzielt, bei heimischem Honig ist es „H2O2“ (Wasserstoffperoxid). Das Ergebnis der Studie: „… no differences in GOX contents and accumulated levels of H2O2 were found between honeys and bee-processed syrups.“ Das bedeutet, dass heimischer Honig der Wirkung von Manuka-Honig um nichts nachsteht. Bedenkt man den langen Transportweg von Neuseeland nach Österreich und den enormen Preisunterschied, dann würde ich regionalen Bio-Honig kaufen …
Bio-Zertifikat zum Geburtstag!
So, endlich BIO-Imker! Heute habe ich Geburtstag und am Vormittag ist das Bio-Zertifikat meiner Kontrollstelle eingetroffen. Das ist ein sehr schöner Zufall und ein nettes Geburtstagsgeschenk. Na gut, ich zahle zwar für die Bio-Kontrolle und Bio-Zertifizierung, aber ich freue mich trotzdem, dass das genau heute passiert ist. Wer mehr über den Unterschied zwischen konventioneller Imkerei und Bio-Imkerei wissen will (und ich hoffe das sind sehr viele!), kann hier nachlesen, ich habe das wichtigste auf einer Seite zusammengefasst. Übrigens, Bio-Zertifikate wirklich aller (weltweiten) Bio-Betriebe kann man unter easy-cert.com nachschlagen …
Rosskastanie im Prater blüht
Mein Bienenstand im Prater liegt an einer großen Wiese und ist eingebettet von Rosskastanien- und Akazienbäumen. Ein so toller Standplatz für die Bienen! Sie haben Morgensonne und ab Mittag Schatten, dass ist im Hochsommer sehr wichtig, damit es nicht zu heiß wird in den Holzkisten. Ein kleiner Tümpel ist nur wenige Schritte entfernt, wo es ausreichend Wasser gibt für die Aufzucht der Brut. Die Donau und das Heustadlwasser liegen nur etwa 300m entfernt, da gibt es dann noch mehr Wasser, falls benötigt. In den angrenzenden Kleingärten blüht jetzt zB auch die Traubenkirsche, da wimmelt es vor lauter Bienen! Im Prater finden meine Bienen immer etwas!
Sauberes Bienenwachs
Bienenwachs ist eine komplexe Mischung aus Fettsäuren, Alkoholen und Fettsäureestern (mehr als 300 Bestandteile) und in der Lage unterschiedlichste Stoffe aufzunehmen und über Jahre zu speichern. Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und von Varroamilben-Behandlungen können vom Honig ins Wachs übergehen (und umgekehrt). Im Zuge meiner Bio-Zertifizierung wurde mein Wachs in einem EU-zertifizerten (deutschen) Labor untersucht und es konnten keine Pestizide oder Varroazide nachgewiesen werden. Da fällt mir ein Stein vom Herzen, man weiß ja nie … und für die Praterhonig-Liebhaber:innen ist das auch gut zu wissen 🙂
Fahrradanhänger für Imkerei
Endlich habe ich einen eFahrradanhänger, mit dem ich (siehe Foto) vier komplette Bienenvölker transportieren kann. In diesem Fall war es nur eine Testfahrt und es waren keine Bienen in den Holzkisten. Der Anhänger erlaubt eine Zuladung von 200kg, das ist schon enorm. Zum Glück hat der Anhänger eMotor-Unterstützung sonst wäre das Fahren mit solchen Lasten wahrlich kein Spaß. Eine hydraulische Auflaufbremse sorgt für Sicherheit im Straßenverkehr. Idealerweise kann man ihn auch als Handwagen benutzen, dann mit ca. 6 km/h, das ist doch toll! Der Akku hat 729 Wh das reicht für etwa 40-50km. 🙂
Naturschützer:innen u. Imker:innen warnen vor einem dramatischen Verlust der Artenvielfalt
Stellungnahme von Biene Österreich, BirdLife Österreich, Naturschutzbund Österreich, dem Österr. Wildbienenrat und GLOBAL 2000
Wien (OTS) – Ende März hatte die EU unter dem Vorwand der Versorgungssicherheit wertvolle, der Biodiversität gewidmete Felder wieder für den konventionellen Anbau freigegeben. Leider begrüßte die zuständige österreichische Ministerin Elisabeth Köstinger diesen Schritt, der für die Umwelt Auswirkungen haben wird, die kaum mehr reversibel sind.
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