Die »Putzbienen« reinigen die Brutzellen einer Wabe und beschichten sie mit einem dünnen Propolisbelag. Die Königin überprüft ob die Zelle geeignet ist und wenn alles passt, legt sie ein Ei hinein und klebt es an den Zellgrund. Eine Königin kann während der Hauptlegezeit etwa 1.500 bis 3.000 Eier pro Tag legen. 2.000 Eier entspricht in etwa dem Körpergewicht der Königin – das ist doch unglaublich!!! Auf dem Bild sieht man eine Wabe mit verdeckelter Brut. Die Verdeckelung findet bei Arbeiterinnenbrut am 9–10 Tag statt. Bei Königinnen- und Drohnenzellen am 8. Tag. Arbeiterinnen schlüpfen am 21. , Königinnen am 16. und Drohnen am 24. Tag.
Stadtimker-Blog
Bienenkönigin vermisst …
Bei 3 neuen Völkern, die ich schon erstellt habe, hatte ich gekaufte schlupfreife Weiselzellen (Königinnenzellen) hineingehängt. Man spart dem Volk etwa drei Wochen bis die neue Königin Eier legt. Als ich nun kontrolliert habe, ob es den neuen (inzwischen geschlüpften) Königinnen gut geht und sie »in Eilage« sind, musste ich feststellen, dass eine nicht vom Hochzeitsflug zurückgekommen ist. Ärgerlich, aber so ist das in der Natur. Vielleicht habe ich ja einem Vogerl ein Festmahl beschert 😉 Gestern habe ich also noch eine vom Züchter meines Vertrauens besorgt. Auf dem Bild sieht man übrigens eine Königin die gerade Eier legt (und in den Wabenzellen sieht man kleine Eier).
Naturwabenbau der Honigbienen
Großartig, wie Bienen Waben bauen. Sie sind federleicht und durch die Sechseckige-Form auch materialsparend. Das macht auch Sinn, denn das »ausschwitzen« von Wachs ist energieaufwändig. Für die Produktion von 1 kg Wachs benötigt das Bienenvolk etwa 10 kg Honig und ein Kilogramm Blütenstaub. Ein Wachsschüppchen wiegt ca. 0,0008 g … das bedeutet, dass die Bienen über eine Million davon produzieren müssen um ein Kilogramm Wachs zu erhalten. Wachs ist somit für das Bienenvolk sehr kostbar! Bienen kommunizieren auch über Waben, da es die Schwingungen des Schwänzeltanzes überträgt – was in der Dunkelheit des Bienenstocks sehr hilfreich ist.
Königinnenzuchtkurs mit Hans Fuchs
Am Donnerstag war ich in der Imkerschule Wien und habe an einem 8-stündigen Kurs über Bienenköniginnenzucht teilgenommen. Der Vortragende war Imkermeister Hans Fuchs, der seit ca. 35 Jahren imkert, derzeit mit ca. 200 Völkern. Es war wirklich ein sehr spannender Vortrag inkl. einiger Praxiseinheiten. Ich durfte das Umlarven und das Zeichnen von Königinnen üben – sowohl mit einem Stift, als auch mit Plättchen – allerdings übten wir das mit Drohnen … überzählige Königinnen hat man ja nicht so einfach. Ob ich selber züchten werde, weiß ich noch nicht, aber jetzt weiß ich worauf es ankommt, was beim Zukauf sehr hilfreich ist.
Bienen sind faszinierende Geschöpfe!
Honigbienen sind vermutlich die einzigen Insekten, die ihr Nest erwärmen können und sie nutzen Pflanzen für ihre Gesundheit. Die Immunabwehr von Bienen ist nicht so gut … und was machen sie? Sie nutzen zB Propolis, umgewandeltes Harz. Viele Pflanzen produzieren Harze, die eine antimikrobielle, wasserabweisende und wärmeisolierende Eigenschaft aufweisen. Tote Tiere in den Behausungen (zB Mäuse, die zu groß sind um sie zu entfernen), werden mit Propolis mumifiziert … So kann die Verwesung keinen Schaden anrichten. Auch winddurchlässige Ritzen im Bienenstock werden »propolisiert« um das Klima zu verbessern. Wirklich faszinierend diese Tiere.
Bienen-Beute streichen
Nachdem das Wetter einfach nur grauslich ist und ich kaum zu den Bienen gehen kann, weil es zu kalt, zu windig oder zu regnerisch ist um die Beuten zu öffnen, nutze ich die Zeit und streiche ein paar neue Bienenbehausungen. Natürlich mit lösemittelfreien Farben, die man als zukünftiger Bio-Imker verwenden darf. Leider ist mir bei einem Ableger (geteiltes kleines neues Jungbienenvolk) die neue Königin vom Hochzeitsflug nicht zurückgekommen … das ist leider sehr ärgerlich. Und Honig gibt es bei diesem Wetter natürlich auch noch keinen. Das Wetter nervt! So, das musste jetzt mal raus. Als echter Wiener darf man doch manchmal raunzen, oder 😉
Kastanienblüte im Prater
Im Februar habe ich einen neuen Platz im Prater bekommen … und der ist wirklich toll. Einerseits liegt er näher zu meinem Wohnort und so kann ich auch auf der Hunderunde einen Kontrollblick auf meine Bienen werfen, andererseits blüht dort immer etwas. Es gibt zB Traubenkirschen, Kastanien und Lederhülsenbäume (Gleditschien), die den gleich hohen Nektarwert wie Robinien (wir Wiener sagen Akazien) haben. Und wichtig ist auch der kleine etwa 50m entfernte Tümpel, der gerade sehr viel Wasser führt. Die große Wiese wurde letztes Jahr übrigens nur einmal gemäht. Einen noch besseren Platz für Honigbienen gibt es in Wien vermutlich nicht …
Neue Dachmarke »Stadternte Wien«
Die Landwirtschaftskammer Wien hat gestern mit Unterstützung von Bgm. Michael Ludwig die neue Dachmarke »Stadternte Wien« präsentiert. Dieses Siegel können alle Wiener landwirtschaftlichen Betriebe erhalten, deren Produkte auf Wiener Boden gewachsen sind und die an einem staatlich geprüften Qualitäts- und Herkunftssicherungssystem teilnehmen. Da Konsumenten vermehrt auf regionale Produkte fokussiert sind, ist dies ein wertvoller Beitrag, um lange Transportwege zu vermeiden und besonders frische, qualitativ hochwertige Produkte sichtbar zu machen. Übrigens, auch ein Glas Prater-Honig ist im Lastenfahrrad versteckt … 🙂
Eine neue Königin wird benötigt …
Bei der gestrigen Kontrolle des schwachen Volkes konnte ich mehrere Nachschaffungszellen finden. Das Volk ist mit der Eier-Legeleistung der Königin nicht mehr zufrieden (oder die Königin ist verstorben) und benötigt eine neue Königin. Im Unterschied zu einer Schwarmzelle (die meist unten auf der Wabe angelegt werden) ist diese Zelle eher mittig oder oben angelegt. Diese neuen Königinnen sind leider nicht ideal für das Volk, da einerseits die Bienenlarve erst später mit Gelèe royale gefüttert worden ist und andererseits die Zelle erst nachträglich vergrößert wurde und die zukünftige Königin verkrümmt aufwächst …
Obstbaumblüte
Die erste Obstbaumblüte haben meine Honigbienen wegen der kalten Temperaturen leider verpasst. Bei mir im Garten gibt es einen Marillenbaum, der wurde (wie fast jedes Jahr) von Wildbienen bestäubt. Bei der Ringlotte (Kriecherl) beim Nachbarn waren meine Bienen. Bei der Birne, auch bei mir im Garten, waren sie leider kaum. Jetzt blühen gerade meine Apfelbäume und die Bienen besuchen sie zum Glück recht fleißig. Auch die unscheinbaren Ribiselblüten werden gut angeflogen. Alles was die Bienen derzeit eintragen benötigen sie selber. Die Völker erstarken gerade und benötigen viel Nahrung (Nektar und Pollen).
Wie geht es meinen »Praterbienen«?
Gleich vorweg, es geht ihnen gut. Ein Volk hatte Ende Februar leider keine Königin, das habe ich im März aufgelöst und die Bienen haben sich bei anderen Bienenvölkern Unterschlupf gesucht. Den anderen Völkern geht es gut, eines schwächelt ein bisserl, aber dem gebe ich noch etwas Zeit, bevor ich es mit Bienen bzw. Brut aus anderen Völkern unterstütze. Wichtig ist derzeit die Futtervorräte im Auge zu haben, denn es war die letzten Tage zu kalt und die Pflanzen geben wenig Nektar ab. Im Juni besuche ich übrigens einen Königinnenzuchtkurs … vielleicht kann ich dann so manches Volk retten (weil ich eine Königin in Reserve habe).
Endlich regnet es in Wien!
Erinnern wir uns an den April 2020, da hat es Wien gar nicht geregnet und die Bäume im Prater (zB Rosskastanie) haben nicht »gehonigt«. Der Grundwasserspiegel im Prater war bis jetzt für Wildtiere beängstigend niedrig. Der Tümpel, wo sich meinen Bienen Wasser für die Brut holen wollten, war ausgetrocknet (!) obwohl er etwa 4m unter der Oberfläche liegt. Auch ein Anruf bei der MA22, dass das Kraftwerk Freudenau die Brunnen anwerfen soll (auch für Kröten, etc) hat leider nicht gefruchtet … ich musste erstmals eine Bienentränke bauen. Also ich freue mich (für die Tiere u. Pflanzen) über dieses nasse, grausliche Wetter 🙂