Von 16. bis 18 Februar 2024 fand die 54. Fachtagung des Österreichischen Erwerbsimkerbunds in Wels statt. Natürlich ein Pflichttermin, da es neben der Messe mit sehr vielen Ausstellern auch immer ein wirklich hochkarätiges Programm mit Vorträgen und Workshops gibt. Vorträge zB über das Rätsel der Entstehung der Winterbiene, Bienenviren, Honigfälschungen, Vespa Velutina (Asiatische Hornisse, die in Europa heimisch wird und enormen Schaden anrichtet), Genpool und genetische Diversität, der europ. Honigmarkt, uvm. Es ist immer wieder schön so viele Freunde zu treffen und sich austauschen zu können.
Kategorie: Wissen
Honig – Kennzeichnungspflicht kommt!
orf.at hat heute morgen berichtet, dass sich die Unterhändler der EU-Staaten geeinigt haben, dass die Herkunftsländer auf den Verpackungen von Honig deutlich erkennbar angegeben werden müssen. Auch dir Größe des jeweiligen Anteils muss ersichtlich sein. Das war längst überfällig und freut mich wirklich sehr, da es die regionale Imker:innenschaft sicher stärken wird. Honig »aus EU- und nicht EU-Ländern« oder aus dem Weltall 😉 wird somit zum Glück bald der Vergangenheit angehören. Ausnahmen gibt es für Verpackungen mit weniger als 30 Gramm, hier können die Ursprungsländer durch einen Code abgekürzt werden. Pressmeldung APA
Weihnachtsstand im Schneetreiben
Am 2. Dezember hatte ich meinen ersten Verkaufstand bei einem Kleingartenfest im 2. Bezirk. Wochenlang habe ich an dem Stand, der auf meinem Imkeranhänger steht, geschraubt, geleimt, gebohrt, Holz geölt, Kabel und Lichtbänder für die Beleuchtung verlegt, etc. Am Tag des Festes war ich dann krank im Bett und es gab Schneeregen und Wind. Das Wetter war einfach grauslich. Die Kundschaft blieb größtenteils fern, da sich bei so einem Wetter kaum jemand vor die Türe wagt. Ich habe wirklich großen Respekt vor den Marktstandler:innen, die jedem Wetter trotzen und versuchen ihre Produkte zu verkaufen … das ist wahrlich kein leichter Job!
Biene auf Rosskastanie
Im Wiener Prater gibt es mehr als 2.500 Rosskastanien und die blühen jetzt! Insekten wissen, ob und wo sie Nektar finden, da sich die Farbe der Blüte ändern kann. Gelb bedeutet, hier gibt es Nektar, rot bedeutet, dass hier schon jemand war… Das ist doch echt faszinierend! Direkt neben meinem Bienenstand stehen vier Rosskastanien … da werden sich meine Bienen über dieses Farbleitsystem freuen … 😁 Zusätzlich haben die Honigbienen die Möglichkeit über ein Fußabdrucks-Pheromon (Anhardtsche Drüsen) die Blüten zu kennzeichnen wo sie schon waren … und helfen somit ihren Schwestern bei der hoffentlich erfolgreichen Suche.
46% des importierten Honigs sind gefälscht!
EU-Studien zeigen: Fake-Honig überschwemmt den Markt! Imker:innen und Landwirtschaftskammer schlagen Alarm, weil immer mehr gefälschter Honig in unseren Einkaufswägen landet.
Österreich. Im Auftrag der Europäischen Kommission führt das Labor der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) Analysen von Lebensmitteln durch. Das erschreckende Ergebnis: Von 320 gezogenen Honigproben war fast die Hälfte (46%) „verdächtig, nicht den EU-Honig-Richtlinien zu entsprechen“, also gepanscht zu sein. Weiterlesen
Winter im Prater
Schnee liegt im Wiener Prater. Die Prater-Bienen haben sich aneinander gekuschelt und eine Wintertraube gebildet um sich gegenseitig zu wärmen. An warmen Tagen, so ab etwa 10°C fliegen sie aus … und machen den sogenannten Reinigungsflug um ihre Kotblase zu leeren. Der Imker hat jetzt nicht viel zu tun, die Völker werden nicht geöffnet. Die Futtervorräte sollten kontrolliert werden und ob die Fluglöcher frei sind (nicht von Schnee oder toten Bienen verlegt). Weiterbildung ist jetzt angesagt. Imkerlektüre lesen und Kurse besuchen. Ich habe mir für das Frühjahr einen Kosmetik-Kurs und einen Met-Kurs ausgewählt.
Bienen-Eier bzw. Stifte gefunden
Ich habe heuer zum ersten mal Bienen-Königinnen gezüchtet, ein paar waren auf der Belegstelle im Höllental/NÖ, die anderen auf der Sulzwiese im Lainzer-Tiergarten. Wenn man eine Königin einem Bienenvolk zusetzt, dann macht es Sinn, nach einigen Tagen zu kontrollieren, ob die neue Königin vom Volk angenommen, akzeptiert wurde. Obwohl meine neuen Bienenköniginnen gezeichnet (gelber Punkt am Rücken) sind, konnte ich sie bei einem Volk nicht finden. Das ist aber kein Problem, wenn man gute Augen hat, denn ich konnte Eier (auch Stifte genannt) finden, die die Königin gelegt hat. Somit konnte ich die Kontrolle beenden, alles gut im Volk Nr. 6. 🙂
Duft der Bienen
Es ist immer ein faszinierend, wenn man den Bienenstock bei Arbeiten öffnet und die Bienen »herumwuseln«. Es duftet herrlich nach Wachs, Propolis und Honig und das Bienenvollk summt. Bienen kommunizieren ja neben dem Rundtanz und dem Schwänzeltanz vor allem über Düfte miteinander (Pheromone) und entsprechende Duftdrüsen gibt es bei den Bienen sehr viele. Zum Beispiel die Fußabdrucksdrüse, mit der Bienen Blüten markieren, die sie besucht haben … somit wissen andere Bienen, dass hier nicht mehr viel zu holen ist. Der Duft hält allerdings nicht lange an, somit kann, wenn die Pflanze »nachproduziert« hat, wieder Nektar gefunden werden. Sehr schlau!
Manuka Honig kaufen?
In einer 2020 durchgeführten Studie der Uni Bratislava & Uni Graz, wurde die antibakteriellen Eigenschaften (betr. der Humanpathogene „Staphylococcus aureus“ und „Pseudomonas aeruginosa“) von 25 steirischen Honigen im Vergleich zu Manuka-Honig aus Neuseeland und von Bienen eingelagertes Winterfutter untersucht. Die Wirkung wird bei Manuka Honig durch „GOX“ (Glukose-Oxidase) erzielt, bei heimischem Honig ist es „H2O2“ (Wasserstoffperoxid). Das Ergebnis der Studie: „… no differences in GOX contents and accumulated levels of H2O2 were found between honeys and bee-processed syrups.“ Das bedeutet, dass heimischer Honig der Wirkung von Manuka-Honig um nichts nachsteht. Bedenkt man den langen Transportweg von Neuseeland nach Österreich und den enormen Preisunterschied, dann würde ich regionalen Bio-Honig kaufen …
Bio-Zertifikat zum Geburtstag!
So, endlich BIO-Imker! Heute habe ich Geburtstag und am Vormittag ist das Bio-Zertifikat meiner Kontrollstelle eingetroffen. Das ist ein sehr schöner Zufall und ein nettes Geburtstagsgeschenk. Na gut, ich zahle zwar für die Bio-Kontrolle und Bio-Zertifizierung, aber ich freue mich trotzdem, dass das genau heute passiert ist. Wer mehr über den Unterschied zwischen konventioneller Imkerei und Bio-Imkerei wissen will (und ich hoffe das sind sehr viele!), kann hier nachlesen, ich habe das wichtigste auf einer Seite zusammengefasst. Übrigens, Bio-Zertifikate wirklich aller (weltweiten) Bio-Betriebe kann man unter easy-cert.com nachschlagen …
Marillenblüte und Bienen
Heute war es im Prater am Nachmittag warm genug (es, hatte etwa 11°C) und die Honigbienen haben die Marille (Sorte: Ungarische Beste) bei mir im Garten besucht und bestäubt. Das Bestäuben der Marille ist den Honigbienen meist nicht möglich, weil es oft noch zu kalt ist. Es gibt Wildbienen (zB Hummeln und Frühlings-Seidenbienen) die zum Glück auch bei niedrigeren Temperaturen fliegen, die machen es dann… Die Frühling-Seidenbienen besiedeln übrigens lockeren Sandboden und nicht, wie so manche denken, hohle Stengel. Also, am besten ein Platzerl im Garten dementsprechend für diese sehr wichtigen Wildbienen herrichten …
Hornisse und Bienen
Bei mir im Garten sind im Spätsommer und Frühherbst immer wieder Hornissen anzutreffen. Sie laben sich an den süßen Birnen (Sorte: Gute Luise) und an den Feigen meines riesengroßen Feigenbuschs. Leider holen sie sich auch sehr fleißig meine Bienen, die sie, so wurde ich informiert, für ihren Nachwuchs benötigen. Sehr ärgerlich, aber so ist die Natur. Ein gutes, starkes Bienenvolk verkraftet das aber ohne Probleme. Für uns Menschen sind sie kaum gefährlich, sie sind sanftmütig, gehen nicht (wie die Gemeine Wespe) auf Bier-, Salat- und Fleischgerüche und man hört sie heranfliegen (so laut sind sie) 😉 Vor uns Menschen flüchtet sie nach meiner Erfahrung.