Gestern bin ich zur Firma Naporo nach Haugsdorf gefahren. Sie sind spezialisiert auf Dämmung aus Bio-Hanf, der in dieser Gegend angebaut wird. Ich habe mir ca. 8cm dicke Platten gekauft, die ich im Winter in die (nicht mehr benötigten) Futterzargen legen werde, damit die Bienen im Winter nicht so einen großen Wärmeverlust haben. Zum Glück waren die Leute so lieb und haben mir die Platten auch zugeschnitten … ich wäre da wohl verzweifelt! Die ökologischen, atmungsaktiven sowie diffusionsoffenen Dämmplatten sind zu 99% aus nachwachsenden Rohstoffen, das finde ich einfach toll. Ich bin schon gespannt, was meine Praterbienen dazu sagen werden … 🙂
Stadtimker-Blog
28kg BioVitabee sind einfach zu schwer …
Meinen Bienen nehme ich zum Überwintern nicht den ganzen Honig weg, einen Teil lasse ich ihnen. Den Rest füttere ich mit heimischen Bio-Invertzuckersirup auf Rübenbasis. Leider verkauft die AGRANA diesen nur noch in 28-L-Kanistern. So einen Kanister bis auf Brusthöhe zu heben, um den Sirup dann in die Futtertassen gießen zu können, ist wirklich sehr kräfteraubend (und die Bandscheiben wollen das auch nicht). Ich kenne Imker, die deswegen (und nicht wegen ein paar Cent) Belgischen Sirup und auch Rohrzucker aus Übersee füttern … die 28L-Kanister sind einfach zu schwer. Der weite Transport ist aber leider sehr klimaschädlich! 🙁 Ich hoffe, dass die AGRANA bald wieder 14L-Kanister abfüllt und dadurch noch mehr Imker regionalen (Bio-)Sirup verfüttern!
Update März 2021: Auch 2021 gibt es keine 14 kg Einheiten der Bio-Zucker für Imker der AGRANA … das ist sehr, sehr ärgerlich!
Wr. Honig mit Linde und Blüte
Auch 2020 konnte ich zwei verschiedene Honige ernten. Das liegt daran, dass die Bienenvölker zwar an den gleichen Standorten stehen, aber zu verschiedenen Zeiten unterschiedlichen Nektar finden. Der erste 2020er-Honig wurde Mitte Juni geerntet und hat eine starke Lindenblüte-Note und ist gelblich. Der zweite 2020er-Honig ist ein kräftiger Blütenhonig, schmeckt »runder« und ist eher bernsteinfarben. Beide Honige sind wahrlich ein Genuss – wie mir meine Testverkoster versicherten. Das freut mich natürlich riesig! Von der Menge war es leider wetterbedingt ein schlechtes Jahr, ich konnte etwa ein Drittel weniger pro Volk (im Vergleich zum Vorjahr) ernten …
Tag des offenen Bienenstocks
Auch dieses Jahr hatten einige Interessierte Zeit und sind zum »Tag des offenen Bienenstocks« von Praterhonig gekommen. Ich habe fast zwei Stunden über Bienen, die Unterschiede zwischen der Land- und Stadtimkerei und über von mir ausgewählte Bienen-Literatur gesprochen. Natürlich bin ich auch auf die notwendigen Gerätschaften die ein Imker braucht eingegangen und habe alles möglichst detailliert erklärt. Gefreut habe ich mich über viele Fragen, die ich auch fast alle beantworten konnte. Einige habe sich noch frischen 2020er-Honig mitgenommen … so war es ein schöner (und hoffentlich lehrreicher) Nachtmittag für meine Gäste.
Wiener Prater-Honig 2020
Einmal habe ich bereits Honig geschleudert … und er schmeckt natürlich wieder hervorragend. Die Menge war aufgrund des Wetters eher bescheiden. Im April hat es gar nicht geregnet und im Mai/Juni dafür zu viel … Als Landwirt ist man mit dem Wetter aber anscheinend eh fast nie zufrieden. Mitte/Ende Juli werde ich »abschleudern« und dann auch wissen, ob es heuer wieder zwei verschiedene Sorten Honig gibt. Ich bin schon sehr gespannt. Auf dem Bild sieht man übrigens eine, von den Honigbienen perfekt verdeckelte Honigwabe … so sollen sie aussehen, wenn man sie erntet. In den nächsten Tagen kommt der Honig dann ins Glas. 🙂
Lasst Liguster blühen!
In vielen Kleingärten gibt es Ligusterhecken, ich selber habe auch eine. Diese Hecken sind ein guter Sichtschutz und auch nützlich, da sowohl Vögel als auch Insekten von ihr profitieren. Aber leider schneiden viele Gartenpächter die Hecken bevor sie blühen (oft in der falschen Meinung: »Mein Liguster hat noch nie geblüht, das ist eine Sorte die eben nicht blüht«.). Das ist für Insekten natürlich ein Wahnsinn – da könnte man gleich eine (für Tiere) wertlose Thujenhecke pflanzen. Zu dieser Jahreszeit sind nämlich die großen Nahrungsquellen in Wien bereits vorbei (Obstblüte, Kastanie, Akazie, Linde) und die Bienen nehmen das Angebot zahlreich an …
Das Wetter nervt!
Im April war es viel zu trocken und die Kastanie im Prater hat kaum »gehonigt« und jetzt regnet es dauernd. Die Akazie (Robinie) ist leider sehr empfindlich gegenüber Regen und Kälte und da haben die Bienen auch kaum etwas gefunden. Bei einigen Völkern haben die Königinnen sogar eine Brutpause eingelegt, bei anderen ist noch fast gar kein Honig eingelagert und bei zwei Ableger-Völkern ist die Königin vom Begattungsflug (vielleicht wegen des schlechten Wetters) nicht zurück gekommen … das hatte ich noch nie. Das Wetter hindert die Bienen leider oft am ausfliegen … wenn das so weitergeht wird, das ein schlechtes Jahr … Jetzt hoffen wir noch auf die Lindenblüte …
Sonnenwachsschmelzer
Im Spätsommer habe ich mir einen Sonnenwachsschmelzer gekauft und ihn nun endlich aufgebaut und getestet. Mit ihm kann ich kleine Wachsstücke bzw. einzelne Waben mit Sonnenkraft schmelzen. Es passen bis zu vier Waben (Zander) hinein und das saubere Wachs tropft über ein Edelstahlblech in eine Teflonwanne. Der Trester bleibt in einem Gitter hängen und kann anschließend entsorgt werden. Das funktioniert wirklich prima (wenn die Sonne scheint). Es gibt sogar einen Aufsatz, da passen dann sogar 14 Rähmchen (hängend) hinein. Den benötige ich aber zum Glück noch nicht … (und ich habe ja auch noch den Dampfwachsschmelzer für den Herbst/Winter.)
So macht das Arbeiten Spaß!
Ganz gemütlich und in Ruhe mit dem Fahrrad samt Anhänger durch den Prater und über die Haupallee zu den Bienenstöcken fahren … so macht das Arbeiten wirklich Spaß. Im Freien sein, nicht mit dem Auto herumfahren, das hat schon seinen besonderen Wert (als Ausgleich nach der Hauptberuflichen-Tätigkeit, die ich natürlich auch sehr schätze). Am Anhänger haben die wichtigsten Dinge Platz, die man zum Arbeiten benötigt … man muss halt auch ein bisserl vorplanen und wenn man noch Platz hat, Dinge mitnehmen, die man ev. erst das nächste Mal benötigt … Aber auch das hat seinen Reiz … mitdenken, vorausplanen … sich einfach mit den Bienen auseinandersetzen … 🙂
Bienen Ableger kontrolliert
Nach einer Woche habe ich die frisch erstellten Ableger kontrolliert … es geht ihnen gut. Sie stehen bei mir im Garten im Prater neben dem toll blühenden Apfelbaum und Ribiseln bzw. neben dem bereits fast verblühten Birnbaum auf dem Hochstand. In allen Bienenvölkern sind mindestens zwei Weiselzellen (so nennt man die Königinnenzellen) vorhanden. Etwa 10 bis 14 Tage nachdem ich sie zu mir transportiert habe, kommen sie wieder zurück auf den anderen Standplatz … da fliegen die Bienen dann nicht mehr zu ihren »Muttervölkern« zurück, sondern bleiben bei ihren neuen Völkern, obwohl die neue Königin noch nicht geschlüpft ist …
Bienen-Ableger erstellt
Vor ein paar Tagen habe ich von meinen stärksten Völkern Ableger erstellt und somit neue Bienenvölker gegründet. Man nimmt einige Waben mit Brut (mit ganz frisch gelegten Eiern sowie verdeckelter Brut) und aufsitzenden Bienen aus dem starken Volk und gibt sie mit Futterwaben und ausgeschleuderten Waben in die neue Beute. Diese befördert man auf einen mindestens 2 km entfernten anderen Platz, damit die Flugbienen nicht in ihr altes Zuhause zurück fliegen. Die Bienen legen dann, wenn alles glatt geht, gleich Königinnenzellen an. Die Jungvolkbildung ist auch gut um die Varroamilbe zu reduzieren, da sich die meisten Milben in den Brutwaben befinden …
Honig-Ernte 2019 leider ausverkauft
Liebe Praterhonig-LiebhaberInnen!
Leider ist die Honigernte von 2019 bereits restlos ausverkauft. Sowohl der »Blütenhonig«, als auch der »Blüten- mit Blatthonig« sind von Euch vernascht worden. Vielen Dank! Viele tausende Bienen sind aber schon wirklich fleißig damit beschäftigt den 2020er-Nektar zu sammeln, einzulagern und daraus köstlichen Honig zu bereiten. Wie der 2020er-Honig schmecken wird, dass wissen wir erst Anfang Juli. Also liebe Schleckermäulchen, ich bitte um etwas Geduld, ab Mitte Juli bzw. Anfang August gibt es die neue Ernte. Abgefüllt in wunderschöne Honiggläser zu Eurer Verköstigung. Mjam!